Haus am Thie – Evangelische Jugendhilfe Obernjesa e. V.
Haus am Thie – Ev. Jugendhilfe Obernjesa e. V.
Haus am Thie – Evangelische
Jugendhilfe Obernjesa e. V.
 
Seitenanfang Kontakt zur EJO Ansprechpartner Menü
 

EJO | Die EJO als sicherer Ort | Prävention - Aufarbeitung - Betroffenenarbeit

Prävention - Aufarbeitung - Betroffenenarbeit 

„Die EJO als sicherer Ort“
 
Maßnahmen zur Prävention und Aufarbeitung sexuali­sierter Gewalt

Seit 2013 haben sich mehrere Menschen an die EJO gewandt, die in den 1950er Jahren im dama­ligen „Kinder­heim Obernjesa“ massiver sexuali­sierter und körper­licher Gewalt und Herab­setzung durch erwachsene Bezugs­personen aus­ge­setzt waren. Die EJO ist als freier Träger der Jugend­hilfe aus diesem Kinder­heim hervor­ge­gangen.

Schon 2012 haben wir uns auf den Weg gemacht, unsere Ein­rich­tung zu einem „sicheren Ort“ für die uns anver­trauten Kinder und Jugend­lichen weiter„zu­ent­wickeln. Die Berichte, die uns ab 2013 erreichten, bestärkten uns in tiefem Respekt gegen­über den hier Betrof­fenen in dieser Ver­pflich­tung.

Begleitet wurden und werden wir dabei vom Frauen-Notruf e. V. als ansässige Fach­beratungs­stelle in Göttingen.

Eine genaue Beschrei­bung dessen, wie dieser Weg zum sicheren Ort in der Praxis begann, wurde im September 2016 von der DGfPI (Deutsche Gesell­schaft für Präven­tion und Inter­vention bei Kindes­miss­hand­lung und -vernach­lässi­gung e. V.) in einem Reader (Download als PDF hier) veröffent­licht und der Fach­öffent­lich­keit zur Verfü­gung gestellt.

Der Schutz vor (sexu­eller) Gewalt gegen Kinder und Jugend­liche in Insti­tu­tionen ist aner­kannter­maßen eine gesamt­gesell­schaft­liche Aufgabe. So wurden die freien Träger der Kinder- und Jugend­hilfe ab 2021 seitens des Bundes ver­pflichtet, ein gene­relles Gewalt­schutz­konzept vor­zu­halten, welches neben der Prävention sexuali­sierter Gewalt auch der Prävention psychisch-emotio­naler, körper­licher und insti­tutio­neller Gewalt und Ver­nach­lässi­gung dient. Gemein­sam mit vielen Mitar­bei­tenden der EJO und in Koope­ration mit dem „Frauen-Notruf e. V.“ und dem Landes­jugend­amt, haben wir ein solches Konzept ent­wickelt. Dieses Konzept wird nun, mit Unter­stützung einer eigens hierfür einge­stellten Fach­kraft, in der EJO imple­men­tiert und als bindende Hand­lungs­leit­linie ange­wendet und stetig weiter­ent­wickelt.

Im Juni 2025 erschienen im Göttinger Tage­blatt mehrere Artikel zu den uns bekannten Miss­brauchs­fällen im ehema­ligen Kinder­heim Obernjesa. Diese stellen wir Ihnen hier frei zugäng­lich zur Verfügung (PDF-Download).

Angeregt durch diese aktu­elle Bericht­er­stattung, sehen wir es als unsere Auf­gabe als Nach­folge­ein­rich­tung des „Kinder­heims Obernjesa“ an, den Fokus unserer Präven­tions­arbeit nun darauf zu richten, eine professio­nelle institu­tionelle Auf­arbei­tung der dama­ligen Ereig­nisse zu initi­ieren und zu begleiten. Grund­lagen sind für uns dabei die Veröffent­lich­ungen und Krite­rien der vom Bundes­tag bestellten „Unab­hängigen Kommission zur Auf­ar­beitung sexuellen Kindes­miss­brauchs“ (hier als PDF downloaden).

Ziel soll sein, insti­tutio­nelle Bedingungen und Struk­turen, sowie verant­wort­liche Personen zu identifi­zieren und zu benennen, die die damaligen Taten mög­lich gemacht oder erleich­tert haben und auch die­jenigen, die bis heute eine Aufar­beitung ver­hindert haben. Ziel ist es auch, mög­lichen weiteren Betrof­fenen und ihren Ange­hörigen Gehör zu ver­schaffen und aus ihren Erfah­rungen zu lernen.

Der Kirchen­kreis Göttingen - Münden, ver­treten durch den Super­inten­denten Herrn Dr. Uhlhorn, die Fach­beratungs­stelle „Frauen-Notruf e. V.“, vertreten durch Frau Kolshorn und der vor­herige päda­go­gische Vorstand der EJO, Herr Möhlecke, werden die Ein­lei­tung der institu­tio­nellen Auf­ar­bei­tung aktiv mit begleiten. Durch­geführt wird sie dann durch eine eigens bestellte unab­hängige Kommission.

Eines liegt uns beson­ders am Herzen: Wir bitten Betrof­fene sexuali­sierter und/oder struktu­reller Gewalt im ehe­maligen Kinder­heim Obernjesa oder der EJO (bzw. deren Ange­hörige) um das Vertrauen, uns von ihren Erfah­rungen zu berichten. Dazu können sie sich an die unten­stehenden Personen wenden.

Wir möchten ihnen gern die Möglich­keit geben, uns persön­lich von ihren Erleb­nissen zu berichten. Bei Bedarf unter­stützen wir auch bei der Vermitt­lung von Unter­stützungs­ange­boten, z. B. Fach­bera­tung vor Ort oder auch Anträge auf Ent­schädi­gungs­zahlungen.

Ihre Stimme kann ent­schei­dend zu einer gelin­genden Auf­ar­bei­tung der Gewalt in (kirch­lichen) Insti­tu­tionen bei­tragen. Dies trägt maß­geb­lich dazu bei, weitere präven­tive Maß­nahmen gegen sexuali­sierte Gewalt zu ent­wickeln.

 
Namentlich stehen dafür zur Verfügung:

 
Esther John, Pädagogin M. A.

 
Pädagogische Vorständin
 
Tel.: 05509  92 06 21
john@jugendhilfe-obernjesa.de
 
Holger Möhlecke, Diplom Pädagoge

 
Ehemaliger Pädagogischer Vorstand (2012-2021)
 
Tel.: 0151  50 50 04 18
holgermoehlecke@googlemail.com
 
Maren Kolshorn, Diplom-Psychologin

 
Mitarbeiterin im Frauen-Notruf e. V.
 
Tel.: 0551  82 07 35 50
kolshorn@frauen-notruf-goettingen.de

Zum Thema:
Downloads und Web-Links

Göttinger „Frauen-Notruf e. V.“
Webseite: https://www.frauen-notruf-goettingen.de
Deutsche Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und ‑vernachlässigung e. V. (DGfPI)
Webseite: https://dgfpi.de
Beitrag des NDR (23.07.2025):
„Missbrauch in Kinderheim? Vorwürfe gegen verstorbenen Pastor”
Webseite: https://www.ndr.de/
Göttinger Tageblatt (GT) und Evang. Zeitung:
Zeitungsartikel zu bekannten Missbrauchsfällen im ehemaligen Kinderheim Obernjesa (Stand: 23.06.2025)
PDF-Datei: Download
Göttinger Tageblatt (GT, 01.08.2025):
Artikel „50er-Jahre: Missbrauch im Heim”
PDF-Datei: Download
Stellungnahme der EJO (21.07.2025)
PDF-Datei: Download
Hille, Kolshorn, Möhlecke:
Auf dem Weg zum sicheren Ort.
Artikel aus dem Abschlussbericht der DGfPI 2016
PDF-Datei: Download
Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs des Bundes
Rechte und Pflichten: Aufarbeitungsprozesse in Institutionen
Empfehlungen zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs
PDF-Datei: Download